Campo de’ Fiori

Campo de’ Fiori (Giordano Bruno)

2012/2013
Polyurethan/Ureol, weißer Lack
100 x 25 x 25 cm
ED. 5 + 1

Als Mobiles Memorial für den Gelehrten Giordano Bruno konzipiert und während eines Stipendienaufenthaltes 2012 in der Villa Massimo Rom entstanden, zeigt die Skulptur “Campo de’ Fiori (Giordano Bruno)” eine Art Gewandstudie, in Gestalt eines verkleinerten Restaurantschirms.

Das Motiv des geschlossenen Schirms spielt hier mit dem “Figurativen” in Form des klassischen Faltenwurfmotivs der Renaissance.

Der Titel verweist auf den Campo de’ Fiori in Rom, in dessen Zentrum ein Denkmal für den Mönch, Philosophen und Astronomen Giordano Bruno steht.

Giordano Bruno wurde im Jahre 1600 zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt für seine kosmologischen Vorstellungen und Thesen, in denen er sich gegen das damals vorherrschende geozentrische Weltbild wandte und konstatierte, dass das Universum ohne Zentrum, unendlich und zeitlich anfangslos sei (was Schöpfung und Jüngstes Gericht ausschloss) und andere Planeten im Weltraum auch Lebensformen hervorgebracht haben könnten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Giordano_Bruno

Für die Anfertigung der Skulptur “Campo de’ Fiori (Giordano Bruno)” wurde ein 4 Meter hoher Restaurantschirm auf dem Campo de’ Fiori in Rom fotografisch in 64 Details aufgenommen, die einzelnen Fotos dann am Computer zusammengesetzt und daraus ein digitales 3D-Modell erstellt. Damit ließ sich das Objekt skalieren und mit einer CAD/CAM-Fräse aus einem Polyurethan-Block herausarbeiten.

Die Skalierung des eigentlich großen Restaurantschirms zu einem kleinen Abbild verdeutlicht den Denk-und Modellcharakter der Skulptur. Für die Lackierung wurde Weiß gewählt, da in Weiß alle Farben des Lichtspektrums enthalten sind.

Im kollektiven Gedächtnis visuell oszillierend zwischen Gebrauchsobjekt und menschlicher Figur, kann die Skulptur einen Gedankenraum öffnen über die eigene Wahrnehmung, die sie beherrschenden zugrundeliegenden Prägungen und daraus resultierende Urteile.

Skulptur-Variante auch in Chrom bzw. Marmor (als Außenskulptur in Restaurantschirm-Originalgröße).

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